Auf Basis eines Nissan Evalia

Standheizung

Unser Minicamper ist Camper und Alltagsauto zugleich. Da wir keine Garage besitzen und meine Freundin mit dem Auto jeden Tag zur Arbeit fährt, haben wir uns für den Einbau einer Standheizung entschieden.

Wasser- oder Luftstandheizung?

Eine "normale" Standheizung ist eine Wasserstandheizung und wird in den Kühlkreislauf des Motors eingehängt. Darin liegt zugleich ihre größte Stärke und Schwäche. Der Motor wird vorgewärmt, was morgens zu weniger Dieselverbrauch führt. Allerdings ist ein Betrieb über längere Zeit (> 30 min) nicht effizient, da viel Energie über den Motor verschwendet wird. Über die Lüftung des Autos wird warme Luft in das Auto geblasen. Die Standheizung bezieht dabei ihren Strom von der Autobatterie, es sind keine Veränderungen im Innenraum notwendig.

Eine Luftstandheizung nutzt ihr eigenes Lüftungssystem und wird meist an die Wohnmobilbatterie angeschlosssen. Die Autowerkstatt war der Meinung, dass man darüber im Winter kaum innerhalb nützlicher Frist die Autoscheiben eisfrei bekommt. Schließlich würde das Lüftungssystem ja eher im hinteren Bereich des Autos installiert werden.

Die Entscheidung: Eine Wasserstandheizung von Webasto

Die Kosten von 1700 Euro inkl. Einbau sind natürlich nicht zu verachten. Dafür gab es:

  • Das Heizgerät LU TT-C Diesel Basic
  • Das Bedienelement MultiControl Car

Natürlich ist die Idee, die Standheizung zwischendurch auch beim Camping einzusetzen. Aus der bisherigen Praxis kann ich bereits erste Erfahrungen berichten:

  • Über das Bedienelement kann jeweils nur 1 Timer aktiviert sein. Die Idee "Alle Stunde einen Timer zu setzen", um das Auto etwas zu heizen, funktioniert mit dem einfachen Bedienelement schon einmal nicht.
  • Die Lautstärke im Betrieb ist zu hoch zum Schlafen. Vor allem ein störendes "Klacken" wird die Nachtruhe empfindlich stören.
  • Laut Werbeunterlagen verfügt die Standheizung auch über eine Lüftungsfunktion. Dumm nur: Diese ist auto- und bedienelementabhängig. In meinem Fall würde ein zusätzlicher Schalter im Wert von 100 Euro notwendig. Wer die Funktion nutzen möchte, sollte vorher nachfragen.
  • Mit einer Standheizung muss man nie wieder Scheiben kratzen. Auch den vorgewärmten Innenraum lernt man sehr schnell zu schätzen.
  • Wer morgens gerne spontan etwas länger lieben bleibt, sollte etwas mehr Geld ausgeben und sich die Funkfernbedienung kaufen. Abhängig von der Außentemperatur ist die Scheibe bereits nach 30 Minuten wieder zugefroren.
  • Die Standheizung hat einen Strombedarf von 6-8A. Bei der in unserem Auto verbauten Startbatterie mit 60AH Kapazität sollte nach 30 minuten mit dem Heizen aufgehört werden.

 

Aus der Praxis: Campen in Norwegen

Dieses Jahr sind wir nochmals nach Norwegen gefahren, diesmal mit unserer neuen Standheizung. Sie ist kein Muss, bringt jedoch schon etwas mehr Komfort. Bei mehreren Tagen Dauerregen waren wir schon froh, direkt nach dem Losfahren in ein warmes Auto einsteigen zu können. Insbesondere wenn man nicht lange mit dem Auto unterwegs ist, hilft ein warmes Auto doch, alles wieder durchzutrocknen. Einfach so laufen lassen haben wir die Standheizung jedoch nie.